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Über die Phasen und den richtigen Zeitpunkt


Vielleicht kennst du das auch... du recherchierst fleißig in allen Bereichen zu Thema Recovery... du weißt welche Nahrungsergänzungsmittel gerade gehyped werden, du kennst alle Podcasts, hast schon tausend Verschiedene Übungen zum Thema Nervensystemregulation angeschaut und folgst unzählig anderen Betroffenen, die ihren Heilungsweg öffentlich machen...


Du suchst nach Antworten die du von der Schulmedizin nicht bekommst, du suchst nach Hoffnung, du suchst nach DEM Plan, dem Tool, der Methode und du suchst nach Inspiration.


Gott sei dank gibt es das Internet, Gott sei dank können wir uns selbst informieren und dürfen sehen, dass Menschen wieder gesund werden.


Wir brauchen Bilder im außen, wenn wir uns selbst vielleicht nicht mehr vorstellen können, dass es besser wird.


Doch es gibt auch eine Verzweiflung in dieser Suche. Dein überaktiviertes Nervensystem kann gar nicht mehr damit aufhören dich mit permanenten Informationen zu beballern... du denkst die ganze Zeit „Ich muss was tun, ich muss was tun“ (immer ein Zeichen von fight/flight) und beginnst den Informationen im außen mehr zu glauben, als dir selbst.


Und dann siehst du, dass ganz viele mit ihrer Pulsuhr auf eine bestimmte Art und Weise laufen und machst es genau so... dann siehst du, dass jemand gesund geworden ist weil er anscheinend seine Ernährung komplett umgestaltet hat und du versuchst es auch... dann folgst du irgendwelchen Empfehlungen wie du dein Nervensystem „reseten“ kannst...


Versteh mich nicht falsch, wir brauchen auf dieser abgefahren Heilungsreise den Input von außen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ein Teil des Heilungsweges daraus besteht, wieder zu lernen dem eigenen Körper zu vertrauen.


Jeden Tag stoisch nach einem Plan zu laufen auch wenn dein Nervensystem z.B. im Shutdown ist, kann zu Zeitpunkt A absoluter Bullshit sein und zu Zeitpunkt B ist es genau das, was deine Baseline erweitert. Eine Ernährungsumstellung kann vielleicht einen positiven Shift auslösen, oder aber dein Nervensystem in eine noch höhere Dysregulierung bringen (weil noch mehr Stress), ein Nahrungsergänzungsmittel kann wunderbar in deinem Körper wirken, oder auch gar nicht, weil dein System es gerade überhaupt nicht verwerten kann... dein Nervensystem nach Methode XY zu regulieren kann sich super entspannend anfühlen, oder dich so sehr aktivieren, dass es deinen Zustand verschlechtert (vor allem wenn du die Reaktion nicht einordnen kannst).


Die Wahrscheinlichkeit sich mit dieser Flut von Input und Tipps zu überlasten und alleine dadurch in eine Dysregulation zu kommen ist ganz schön groß und deswegen möchte ich dich dazu einladen darüber nachzudenken, was du eigentlich an Informationen IM MOMENT brauchst.


Denn ganz ehrlich.. würde es DAS Mittel geben, oder das Tool, dann wüssten wir das in der Bubble, oder? Und sehr wahrscheinlich hast du schon eine Menge Wissen über deine Krankheit und wahrscheinlich mehr als alle deine Ärzte zusammen...


Was wäre denn, wenn du einfach mal Pause machst und still wirst?

Was wäre, wenn du für 2 Wochen alle Recovery Accounts auf stumm stellst und dich gar nicht die ganze Zeit mit deiner Erkrankung und der Genesung beschäftigst? Was wenn du aufhörst Podcast über deine Krankheit zu hören und stattdessen etwas anhörst, was dich amüsiert?

Was wenn du einfach mal die Energie aus dem Thema nimmst und stattdessen dich mit Dingen beschäftigst, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern können?


Wir können süchtig danach werden immer weiter zu suchen... jeden Tag unzählige Posts auf Instagram zu lesen und uns dauerhaft im Kopf mit unserem Leid zu beschäftigen. Aber glaubst du, dass du dadurch da raus kommst?


Vielleicht müssen wir diesen Pausenknopf hin und wieder drücken, damit wir überhaupt die Chance haben wahrnehmen zu können, wo wir gerade stehen und was der eigene Körper eigentlich wirklich braucht (unabhängig von einer Empfehlung im außen).


Was wäre wenn du anfängst dir zu vertrauen?


Und das heißt nicht, dass du keine Tools und Methoden mehr anwenden sollst, aber ich bin mir ziemlich sicher du hast genug und brauchst nicht noch mehr ;)


Was wenn du alles hast, was du brauchst? Genug Wissen, genug Tools...


Was würde passieren, wenn du aufhörst zu suchen?


Macht dir das vielleicht sogar Angst?


Wunderbar – da wird es spannend!


Glaubst du, du kannst gesund werden, wenn du vor die selbst davon läufst?




Praxis Tipp. SITTING WITH YOURSELF


Kannst du still sein und dich aushalten oder lenkst du dich direkt ab?

Kannst du dich hinsetzen und 10 oder 15 Minuten nichts tun, außer zu sein und all den Mindfuck zu beobachten? Keine Atemübung, keine Regulationsübung... einfach nur DA sein?


Probier das mal für eine Woche täglich aus.


Eventuell lernst du mehr über dich, als durch alle Atemübungen zusammen.




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