Wenn wir uns dem Kranksein hingeben, also üben damit zu sein und lernen zu verstehen was uns die Krankheit sagen möchte, dann geschieht Heilung in Schichten.
Oft kümmern wir uns zuerst um den Körper, um die Schmerzen, Missempfindungen, Fatigue oder Mängel. Das sind die Dinge, die an der Oberfläche sichtbar sind, oder werden können und die Dinge die uns auch in die Knie zwingen und uns ungehemmt vor Augen führen, dass wir krank sind.
Wenn sich hier alles etwas entspannen kann, sinken wir tiefer... begegnen den alteingefahrenen, dekonstruktiven Gedankenmustern, die unseren Blick auf die Realität färben und den emotionalen Ängsten und Sorgen, die mit der Situation zu tun haben.
Und wenn wir mutig bleiben und weiter gehen... dann entdecken wir all die alte Spannung im Körper und die alten gespeicherten Emotionen, die uns haben eng werden lassen. Sich hier dem Fühlen und Wahrnehmen zu stellen, ist extrem herausfordernd und es braucht Kapazität, Wissen und oft Begleitung, um sich dabei nicht zu verlieren, zu verzagen oder sich selbst zu überfordern.
Parallel wird das Nervensystem aktiviert, überaktiviert, friert ein oder macht komplett dicht... Ein permanenter Tanz um Balance im System aus dem wir nicht aussteigen können. Mit zunehmender Balance und dem sich zeigen und lösen von alten Schichten gewinnen wir Kapazität zurück. Wir lernen auf dem Eis zu tanzen, einzubrechen, rauszuklettern, uns ganz langsam zu bewegen und immer sicherer beim Überqueren zu werden.
Mehr Kapazität um die gefühlt zigtausendste „Dark night of the soul (oder Ego?) zu überleben und noch tiefer ins uns selbst zu landen.
Bei der ganzen alten Scheiße.
Dem chronischen Stress der jahrzehntelang im System gearbeitet hat... den Traumata aus denen so feste innere Strukturen gebaut wurden, dass es fast unmöglich scheint sie aufzuweichen...
Gesund zu werden findet auf vielen Ebenen statt... wiederholt sich in Lernspiralen und kostet uns gefühlt mehr, als überhaupt vorhanden ist. Es ist kein schöner Prozess, er ist nicht leicht und ein Happy end ist auch nicht für jeden am Ende des Tunnels garantiert... für manche endet der Tunnel nie...
Aber im Begegnen der Schichten... im Annehmen der Lektion... und in dem Mut sich selbst zu spüren, Stückchen für Stückchen... liegt ein Funken...
Der Funke der echten Begegnung mit sich selbst.
Vielleicht ist es das alles wert.
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