Ich hab super viel mit „Trauma release“ Techniken gearbeitet, also um ehrlich zu sein bin ich damit in diese Arbeit eingestiegen. Ich wollte den alten Scheiß weghaben – kennst du bestimmt, oder?
Was aber für die meisten Menschen die sich von dieser Arbeit angezogen fühlen Realität ist, ist ein nicht gut reguliertes autonomes Nervensystem(ANS). Und weißt du was das bedeutet? Es bedeutet ,dass wir oft noch gar nicht die Kapazität dafür haben, die alte Traumaenergie spüren und auch abbauen zu können. Ganz im Gegenteil kann es dann passieren, dass unser System nur noch mehr getriggert wird.
Traumaarbeit ist langsam, kontinuierlich und kleinschrittig.
Traumaarbeit ist nicht das dreistündige Atemritual, dass dich in die tiefsten Schmerzpunkte führt (diese Dinge machen natürlich auch super viel Sinn, aber nur wenn du dich dabei halten kannst und deine Grenzen nicht nur kennst, sondern ihnen wirklich vertraust). Es wird viel, sehr viel mit Überwältigung gearbeitet, weil sich das intensiv und besonders anfühlt. Und hey ich war da! Und ich dachte auch, dass ich so arbeiten werde. Es ist aber meistens Gift für nicht gut regulierte Nervensysteme und somit für Menschen, die sich in ihren Emotionen verlieren und davon überwältigt werden.
Also meine ganz klare Meinung, lass die Finger davon, wenn du dich nicht innerlich gut aufgestellt fühlst und weißt, dass da ne Menge im Verborgenen darauf wartet gefühlt zu werden. Die Dosis könnte viel zu viel für dich sein.
Und deswegen: Fang einfach erst mal damit an dein ANS wieder in deinen grünen Bereich zu bringen! In den Bereich deines ANS indem es reguliert ist, du dich mit dir und der Welt verbunden fühlst und dein Körper sich regenerieren kann. Du fühlst dich sicher dort. Und das krasse ist, wir müssen oft erst wieder lernen, wie sich dieser Bereich anfühlt und nur das ist am Anfang oft anstrengend und sogar unangenehm.
Je mehr du aber übst dich pro aktiv zu regulieren und dein System zurück in Sicherheit bringst, um so größer wird deine Toleranz für Stress und intensivere Empfindungen und Emotionen. Ganz wichtig ist hier auch zu üben dich von innen zu spüren und zu halten, denn das hilft dir dann, wenn du aus der Balance kommst.
Und dann macht es auch Sinn zum einen Release Techniken auszuprobieren aber vor allem (!!!) geschieht Release dann ganz oft natürlich von selbst! Dein System wird alte Themen nach oben spülen, die du verarbeiten kannst. Und es ist dein Job diesen Themen auch Grenzen zu setzen, wenn du spürst, dass es zuviel ist.
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