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Nicht mein Kopf, sondern mein autonomes Nervensystem bestimmt mein Tempo

Ich hatte gedacht, ich würde der glücklichste Mensch der Welt sein, wenn ich nach meiner ersten Contact Improvisation Veranstaltung nach Hause gehe... falsch gedacht.

Ich war fix und fertig mit der Welt, mein Kopf unfassbar voll und mein Körper so erstarrt, dass ich ihn nicht mehr wirklich fühlen konnte... praktischerweise hab ich dann immerhin auch meine Nackenschmerzen nicht mehr gespürt.


Ich wollte mal wieder viel zu schnell, viel zu viel von meinem Körper und hab ihn in eine Situation gebracht für die, wie ich jetzt weiß, noch nicht genug Kapazität da war.

Kennst du diese Sehnsucht danach irgendwie wenigstens ansatzweise so zu funktionieren, wie zumindest augenscheinlich all die anderen? Und kennst du es, dass du nicht wahrhaben willst, dass dir manches zu viel ist, auch wenn sich die Vorstellung davon so schön anfühlt?

Willkommen in meiner Welt.


Ich war seit dem ersten Lockdown nicht mehr mit so vielen Menschen in einem Raum was Veranstaltungen betrifft... ich hab seit einem halben Jahr bis auf Umarmungen von Freundinnen und Freunden und Familie, keinen Körperkontakt zu anderen Menschen gehabt. Und zack... alles auf einmal, alles neu (ich hab noch nie Contact getanzt mit Menschen), alles intensiv, alles unglaublich schnell und wirbelig und ich hab mich verloren.

Ich hab den Kontakt verloren zu meinem Körper, zu meinem Gefühl von Sicherheit und bin in einen Strudel aus Emotionen, Gedanken und Bewegungen geraten, der mich im Endeffekt überwältigt hat. Größtes Thema... erwachsene Menschen sind für mein System nicht sofort sicher und mit so vielen in einem Raum und im Körperkontakt... war mal wieder Schritt 10 und nicht Schritt 3...


Die heutige Lehre aus dieser Geschichte und der Gedanke, der vielleicht auch dir etwas Frieden geben kann, wenn du ähnlich erlebst, wie ich...

Es ist ok. Es ist ok verwundbare Bereiche im Leben zu haben. Es ist okay Babyschritte zu gehen und seine Kapazität zu ehren und nicht mithalten zu können. Es ist okay sich zu überfordern, so lernen wir nun mal auch. Es ist ok sich so anders zu fühlen.



Ich will mich noch ernster nehmen. Ich will priorisieren, dass ich Dinge tue, die ich halten kann. Ich will aus meiner Komfortzone raus UND ich will nur so weit hinaus, wie es mich NICHT überwältigt. Ich will mir erlauben so langsam zu sein, dass ich mich spüren kann. Ich will mir die Zeit schenken, die ich brauche. Wachstum kommt Schritt für Schritt. Ich darf langsam wachsen und ich darf Dinge tun mit denen ich mich sicher fühle. Es gibt keinen Grund, warum ich mich überfordern sollte (außer meine eigenen Erwartungen... haha...).

Mein autonomes Nervensystem bestimmt im Endeffekt das Tempo und nicht mein Kopf. Ich versuch es aber immer wieder zu ignorieren Never stop learning

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