Wir spüren oft ganz genau, wo in unserem Leben etwas nicht stimmig für uns ist und dennoch ist es meistens nur in unserem Kopf, dass wir die Veränderungen umsetzen. Manchmal gelingt es sogar für einige Tage, aber irgendwann verfallen wir wieder in den vertrauten, und für unser Gehirn so energiesparenden, Modus zurück.
Um etwas wirklich zu verändern, müssen wir bereit sein die Kraft dafür aufzuwenden! Wir müssen die Idee in unserem Kopf in Handlung in der Realität umsetzen und wir müssen dran bleiben! Bis sich eine Veränderung integriert hat in unser System und für uns selbstverständlich geworden ist, dauert es seine Zeit! Und so lange wird unser Gehirn versuchen zurück in seine gewohnte Komfortzone zu kommen.
Wir brauchen also Selbstdisziplin und Routinen. Und das klingt für die meisten schon so unangenehm, dass es doch viel leichter ist, im altvertrauten Zustand zu bleiben. Dabei liegt für mich genau dort der Schlüssel.
Wenn ich, als reizempfindlicher Mensch lernen möchte, in mir mehr Gelassenheit zu spüren und gesünder mit Stress und Emotionen umzugehen, dann reicht es nicht, wenn ich mich einmal hinsetze, um zehn Minuten zu meditieren etc. Meine Erfahrung der letzten Monate ist, dass es die Regelmäßigkeit braucht! Wenn ich mein Nervensystem trainiere, indem ich immer wieder übe mich meinen unterdrückten Gefühlen zu stellen, indem ich lerne sie auszudrücken, indem ich lerne sie anzunehmen und auch über sie zu sprechen (egal wie irrational sie auch sein mögen), um so mehr Sicherheit gewinne ich im Umgang mit ihnen. Wenn ich es zu meiner Morgenroutine mache bewusst zu atmen, meinen Körper zu bewegen und regelmäßig in der Natur bin, dann entspannt sich mein Nervensystem und kann nach und nach Stress leichter kompensieren. Und wenn ich fühle, dass ich mich in mir und mit mir sicher fühle, dann kann ich plötzlich die Schritte im Leben gehen, vor denen ich davor zurückgeschreckt bin.
Ich sehe so viele hochsensible Menschen, denen es nicht gut geht. Ich sehe so viele Menschen, die unter ihren Gefühlen leiden und sich von der Welt und von sich bedroht fühlen. Ich sehe so viel suchen nach Lösungen und Hoffnung auf Antworten im Außen. Was ich oft nicht sehe, ist die Bereitschaft die kleinen Dinge wirklich regelmäßig zu tun!
Ich glaube nicht, dass DIE EINE METHODE, oder DER EINE MENSCH alles gut machen kann... ich glaube nicht, dass wir auf irgendetwas oder irgendwen warten müssen! Ich glaube es liegt an uns! Ich glaube, für viele Menschen ist es leichter anderen die Schuld zu geben, als aufzustehen und in ihre Selbstverantwortung zu kommen. Es ist so viel leichter sich zu beschweren und zu jammern! Und ich kann das so gut verstehen!
In letzten Sommer ist mir mein Leben kurz ganz schön um die Ohren geflogen und ich hatte Menschen an meiner Seite, die mir hammerhartes Feedback gegeben haben und mir damit die Augen öffneten. Ich selbst kreiere mein Leben! Ich selbst kann entscheiden, ob ich diese Autobahn meines Gehirns weiterfahren möchte, oder ob ich anhalte, atme und mich für einen anderen Weg entscheide, auch wenn der anstrengend und unbekannt ist.
Spürst du Resonanz?
Spürst du Widerstand?
Ende Januar starte ich mein neues Forschungsprojekt für hochsensible Frauen, in dem ich drei Monate lang mit ihnen die Basis für ein gestärktes Nervensystem legen werde! Spüren wir uns sicher in uns selbst, ist so vieles möglich! Und ich glaube, dann ist vielleicht das Label von „Hochsensibilität“ gar nicht mehr notwendig.
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