Ich liebe ja Austausch der mich inspiriert etwas zu schreiben – heute über das „Opfer“ sein.
Wir haben eine Gesellschaft in der das „Tun“ anerkannt und das „Nichtstun“(können) oft abgestempelt wird. Da werden Begriffe wie „radikale Selbstverantwortung“ genutzt, auf IG sehen wir sowieso immer nur, wie toll alle ihre Sachen machen und so mancher Coach gibt gerne einen lieb gemeinten Impuls, jetzt doch mal aus der Opferhaltung raus und ins Handeln zu kommen.
Das Ding ist... für manche Menschen geht das nicht.
Das Gefühl zu haben das „Opfer“ zu sein, sich ohnmächtig, hilflos, kraftlos, mutlos, resigniert und unfähig zu fühlen ist dein immobilisiertes Nervensystem (freeze oder shutdown). Und genau das ist ja dann das Problem, du bist eben nicht fähig etwas zu tun, stattdessen fühlst du dich wie gelähmt. Und das ändert sich nicht, indem dir jemand sagt, steh doch mal auf und geh wieder raus ins Leben. Es geht eben nicht, oder nur sehr sehr schwer oder vielleicht auch nicht alleine, sondern nur mit Unterstützung einer anderen Person.
Es ist okay dass du dich so fühlst!
Nichts daran ist falsch!
Du bist nicht falsch!
Dein System funktioniert verdammt gut, es will dich nämlich schützen, weil es der Meinung ist du bist nicht sicher (entweder aus realem Grund, oder aus einer Erfahrung aus deiner Vergangenheit heraus).
Was hilft?
Verstehen! WIRKLICH, lies dich ein bisschen ein in die Polyvagaltheorie, speziell in alles was mit dem dorsal parasympathischen Pfad zu tun hat – du wirst so viel mehr Verständnis für dich dadurch bekommen.
FLOW! Was bringt dich in sanfte Bewegung? Wenn du erstarrt bist, frage dich, welche Tätigkeit kann dich in sanfte Bewegung bringen (spazieren, bewusst atmen, malen, schreiben, barfuß laufen etc.)
CO-Regulation! Bitte um Unterstützung, verbring Zeit unter Menschen (mit denen du dich sicher fühlst), oder mit Tieren... gib deinem System die Chance sich ganz von selbst etwas zu regulieren durch die Anwesenheit eines anderen Lebewesens.
Und komm gern in meine Kurse, wenn es dich ruft.
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